Der lange Weg zum Visum für Angola: Eine bürokratische Leidensgeschichte

Angola © Foto Markus Schollmeyer www.markus-schollmeyer.com

Angola © Foto Markus Schollmeyer

Wer nach Angola einreisen möchte, um Business zu betreiben, braucht ein Visum. Das zu bekommen ist sehr kompliziert und ohne geht es nicht. Hier meine Erfahrungen, damit andere weniger Stress mit dem Visum für Angola haben:

Zuerst ist da eine Menge Papierkram. Man muss neben einer Menge Formulare ein Einladungsschreiben (für ein normales Visum) vorlegen. Davon gibt es keine Ausnahmen. Nachdem ich die erforderlichen Unterlagen mit den zugehörigen Nachweisen zusammen gestellt hatte und sowohl die vorgeschriebenen als auch die meisten angeratenen Impfungen über mich ergehen ließ, erfuhr ich, dass die Ausstellung des Visums mindestens sechs, möglicherweise auch zehn Wochen dauern wird. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland ausgestellt wird. Leider ging mein Flug früher. Aber ohne Flugbuchung gibt es kein Visum! Da hatte ich das erste Problem.

Erfahrene Angola Reisende berichteten mir zudem, dass man während des Visumsprozesses immer selbst nachfragen müsse, ob mit den eingereichten Unterlagen alles in Ordnung sei. Feedback bekäme man nicht wirklich. Ein persönliches Gespräch, wenn man die Unterlagen einreicht, schien da mir sehr sinnvoll, konnte man so schnell sehen, was nicht ganz passt. Ich griff also zum Hörer und rief im Generalkonsulat in Frankfurt an, um zu fragen, ob und wann ich nicht vorbeikommen könne. Das schien mir die geeignetste Lösung. Besser einmal nach Frankfurt düsen anstatt das Visum versieben.

Der lange Weg zum Visum

Die Auskunft am Telefon war spärlich, aber ausreichend. Ja, ich könne gerne vorbei kommen. Vorher müsse aber die Bearbeitungsgebühr bezahlt sein. Und nein, Termine vergeben sie keine, die Geschäftszeiten am Vormittag müssten ausreichen. Und ja, kommenden Freitag sei ok. Also überwies ich brav, setzte mich ins Auto und fuhr aus München in die Bankenmetropole an den Main. Um die Geschäftszeiten einhalten zu können und nicht mitten in der Nacht losfahren zu müssen, buchte ich mir für die Nacht auf Freitag ein Hotel. So könnte ich vormittags das Visum beantragen.

Anders als geplant

Als ich ankam, war das Generalkonsulat leider geschlossen, denn man hatte sich genau diesen Freitag freigegeben. Das wurde bei unserem Telefonat leider vergessen zu erwähnen, obwohl es schon länger feststand, dass Freitag geschlossen sein wird. Ohne Visum zog ich wieder ab. Dass es doch noch geklappt hat, ist der Hilfe des Afrikavereins in Berlin zu verdanken. Dort legte man sich für mich ins Zeug, so dass ich doch noch ein Visum bekam und den Flug nicht verfallen lassen musste. Das Problem dabei war: ohne gebuchten Flug (auf den Rückflug kommt es an!) bekommt man kein Visum. Am Ende war ich um ein paar Nerven ärmer, aber froh, dass es geklappt hat. Beim nächsten Mal werde ich eine Visaservice beauftragen!